Damit steht Reinhard Genzel in einer Reihe mit Albert Einstein, einem der Gründerväter der Hebräischen Universität und des Freundeskreises in Deutschland.
Albert Einstein wurde der Physik-Nobelpreis 1921 im Zusammenhang mit der von ihm entwickelten Allgemeinen Relativitätstheorie zuerkannt. Knapp 100 Jahre später folgt nun Reinhard Genzel, Direktor des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik in Garching bei München. In Zusammenarbeit mit einem internationalen Team hat er in den zurückliegenden 30 Jahren die Einsteinsche Forschung weitergeführt und neue theoretische Grundlagen entwickelt.
Worum geht es? Unsere Milchstraße ist als Balkenspiralgalaxie mit vielen leuchtenden Sternen vorstellbar. Daneben gibt es dort auch Gas, Staub, dunkle und leuchtende Wolken – und dazwischen ein supermassereiches Schwarzes Loch mit dem Namen „Sagittarius A*“. Dieser Nachweis ist Genzel und seinem Team gelungen.
Weiterführung der Allgemeinen Relativitätstheorie
Albert Einstein hat 1915 die Allgemeine Relativitätstheorie entwickelt – eine Theorie zum Aufbau des Universums. In der Theorie von Raum und Zeit, in der diese beiden Dimensionen untrennbar zur vierdimensionalen Raumzeit verbunden sind, hat der massebehaftete Körper unmittelbar Auswirkungen auf diese Raumzeit. Einstein bekam den Physik-Nobelpreis nicht für die eigentliche Theorie, sondern für seine Beschreibung des photoelektrischen Effekts, unter anderem eine Voraussetzung zur Erforschung von Schwarzen Löchern.
Dies ist nun dem Team mit Reinhard Genzel gelungen, mitten in der Milchstraße ein völlig unsichtbares Schwarzes Loch nachzuweisen und somit Einsteins Annahmen zu bestätigen. Der Name Sagittarius A* wurde gewählt, weil sich das Schwarze Loch von uns aus gesehen im Sternbild Schütze befindet, auch wenn es für uns leider nicht sichtbar ist.